Ostereier suchen – ein toller Spaß und ein Zeckenrisiko

Ostereier Suchen ist nur richtig im Garten oder zumindest im Freien. Aber wer im Gebüsch rumkriecht, hat ein Zeckenrisiko. Wie man es trotzdem vermeidet, dass die Kinder (und die Erwachsenen) von Zecken gebissen werden.
Ostereier in einem Nest im Garten, mit Zecke

Astrid Kurbjuweit

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11 Minuten
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Zu Ostern gibt es eine schöne Tradition. Man versteckt Süßigkeiten und, ganz klassisch, bunt gefärbte Eier im Garten und die Kinder dürfen sie suchen. Was sie finden, dürfen sie behalten.

Vor allem kleine Kinder sind mit Begeisterung dabei, wenn es gilt, die gut versteckten Ostereier im Gebüsch zu finden.

Bei aller Freude bringt das aber auch ein Risiko mit sich: im Gebüsch und im Gras lauern Zecken.

Hier geht es darum, wie man sich und seine Kinder vor den Zecken schützen kann. Damit die Ostereiersuche der tolle Spaß bleibt, der sie sein soll.

Ostereier suchen – was es mit dem Brauch auf sich hat

Wie jedes Kind weiß, bringt der Osterhase die Ostereier. Am Ostersonntag ist es soweit, die Kinder rennen gleich morgens in den Garten und suchen die Eier, die der Hase dort versteckt hat.

Auch wer schon lange nicht mehr an den Osterhasen glaubt, hat oft noch Kindheitserinnerungen dieser Art.

Und wer nicht mit der Tradition aufgewachsen ist, kann seinen Kindern trotzdem die Freude machen und sie Ostereier suchen lassen.

Ostereier suchen: Diese Kinder waren erfolgreich. Mit Zeckenschutz bleibt die Freude ungetrübt.

Kinder beim Ostereier suchen. Im Garten gibt es leider nicht nur Ostereier, sondern auch Zecken. Gut geschützt wird das kein Risiko.
Foto: KI-generiert

Auch heute noch möchte man seinen Kindern eine Freude dieser Art machen. Oft werden weniger Eier, als vielmehr bunte Süßigkeiten in Ei-Form oder Schokoladeneier versteckt, aber das macht nichts, das Prinzip bleibt dasselbe.

Bei schlechtem Wetter, oder wenn man keinen Garten hat, werden die Eier auch in der Wohnung versteckt, aber das macht die Geschichte mit dem Osterhasen weniger glaubwürdig.

Inzwischen gibt es auch Veranstaltungen, wo für Kinder, die ohne Garten in der Stadt leben, Ostereier versteckt werden. Das Eiersuchen wird dann zum Volks- und Kinderfest.

Es ist nicht ganz klar, wo der Brauch herkommt, aber es gibt Dinge, die zumindest zeitlich zusammenhängen. Heute kann man, wenn man möchte, jederzeit Eier kaufen und Eier essen.

Das war aber nicht immer so. Es ist noch gar nicht so lange her, dass die Hühner nur im Sommerhalbjahr Eier gelegt haben. Das ist im Einklang mit der Natur, denn im Winter können die Kücken nicht großgezogen werden.

Aber wenn es im Frühjahr endlich wieder frische Eier gab, war es für die Menschen ein großes Fest. Das zeitlich so ungefähr mit dem Osterfest zusammenfiel.

Also feierte man nicht nur Ostern, sondern auch die Eier, eben die Ostereier. Zur Freude der Kinder.

Dass man den Brauch heute fortführt, ist schön. Aber Eltern sollten ein paar Dinge bedenken, wenn sie ihre Kinder zum Eiersuchen in den Garten schicken. Oder auch, wenn sie selbst zum Eierverstecken im Garten herumkriechen.

Eine Zecke lauert auf ein Kind, das Ostereier sucht

Eine Zecke lauert unbemerkt auf ein Kind, das Ostereier sucht
Foto: KPixMining/Shutterstock

Das Risiko, sich bei der Gelegenheit eine Zecke einzufangen, ist größer als in früheren Jahren. Das Risiko, sich eine zeckenübertragene Krankheit einzufangen, steigt leider auch immer weiter an.

Ostereier suchen und Zeckenrisiko

Zecken gibt es schon länger, als es Menschen gibt. Sie waren also sozusagen immer schon da, auch während der Jahrhunderte, in denen Menschen auf Ostereiersuche gegangen sind.

Allerdings gibt es heute, bedingt durch den Klimawandel, mehr Zecken als früher. Sie enthalten auch mit höherer Wahrscheinlichkeit Krankheitserreger. Es ändert sich also tatsächlich etwas.

Was sich auch ändert, ist das Risikobewusstsein. Heute weiß man, dass da Zecken sind, dass sie Krankheiten übertragen können und, vor allem, dass das kein Schicksal ist.

Man kann sich und seine Kinder vor Zecken, Zeckenstichen und zeckenübertragenen Krankheiten wie FSME und Borreliose, schützen.

Warum ist das Zeckenrisiko zu Ostern heute größer?

Die in Mitteleuropa am meisten verbreitete Zecke, Ixodes Ricinus, oder auch der gemeine Holzbock, verbringt den Winter in einer Art Winterstarre.

ixodes ricinus, der gemeine Holzbock

Ixodes ricinus, der gemeine Holzbock, kümmert sich nicht um Ostereier. Die Zecke sucht Blut.
Foto: g images.com/Shutterstock

Tief vergraben unter Laubschichten oder in Erdspalten, wartet sie ab, bis es wärmer wird.

Erst ab einer Temperatur von ca. 7°C wird sie aktiv. Damit ist die Temperatur in dem Laubversteck gemeint.

Es ist noch gar nicht so lange her, dass es an Ostern noch Schnee geben konnte. Oder Frost, jedenfalls Bodenfrost. Die Wahrscheinlichkeit, dass Zecken aktiv waren, war an Ostern jedenfalls meistens denkbar gering.

Bedingt durch den Klimawandel wird es immer früher im Jahr warm, bleiben Bodenfrost und Schneedecke immer öfter aus.

Es reicht ein Sonnenstrahl, und der Boden erwärmt sich. Die Zecken erreichen die Temperatur, bei der sie anfangen sich zu bewegen, also immer früher im Jahr.

Die Kinder, die zum Ostereiersuchen in den Garten gehen, sind entsprechend den wärmeren Temperaturen auch nicht mehr so dick angezogen, die Zecken können eher an die Haut gelangen.

Hinzu kommt, dass der Klimawandel auch dazu führt, dass weitere Zeckenarten einwandern beziehungsweise sich verbreiten, die andere Lebensgewohnheiten haben.

So ist zum Beispiel die Auwaldzecke schon bei Temperaturen gerade über dem Gefrierpunkt aktiv.

Insgesamt führen mildere, kürzere Winter dazu, dass es mehr Zecken gibt, weil sie einen größeren Teil des Jahres Zeit für die Fortpflanzung haben, und weil mehr Zecken den Winter überleben.

Das gilt immer, aber eben auch an Ostern, wenn man so früh im Jahr das Zeckenrisiko noch gar nicht bedenkt.

Wie man sich vor Zecken schützt – an Ostern und überhaupt

Das Zeckenrisiko steigt. Das ist Fakt. Aber es ist kein Grund für Panik. Man kann sich gut schützen. Dazu gibt es eine Reihe von Möglichkeiten.

Man kann

  • Zecken aus dem Garten vertreiben
  • Repellentien, zeckenabweisende Mittel, verwenden
  • sich und die Kinder auf Zecken absuchen, Zecken entfernen
  • Zeckenimpfung schützt vor FSME

Für jeden der drei Punkte gibt es eine Reihe von Varianten oder Möglichkeiten. Für die Zeckenimpfung allerdings nur eine.

Zecken aus dem Garten vertreiben

Wer einen eigenen Garten hat, kann die Zahl der Zecken im Garten verringern. Es gibt nebenwirkungsarme Mittel, die man strategisch im Garten verteilt, die den Zecken an den Kragen gehen.

Allerdings ist das keine Sofortmaßnahme. Man wendet sie am besten im Sommer an, und hat dann im nächsten Jahr den Vorteil stark verringerter Zeckenzahlen.

Vorteil dieser Methode ist, dass die Kinder nicht mit zeckentötenden Mitteln in Kontakt kommen müssen.

Repellentien gegen Zecken

Repellentien sind zeckenabweisende Mittel. Mittel, die verhindern, dass Zecken sich in der Haut festbeißen. Ganz grob gibt es zwei Sorten davon.

Das eine ist die zeckenabweisende Kleidung. Die ganz gewöhnliche Kleidung, die man sonst auch trägt, kann hier gute Dienste leisten, wenn man sie auf die richtige Art trägt.

Das verringert auf jeden Fall das Zeckenrisiko, aber für Kinder, die auf dem Boden herum kriechen und im Unterholz nach Ostereiern suchen, kann das unter Umständen nicht ausreichen.

Das andere sind zeckenabweisende Substanzen, mit denen man die Haut einreibt oder einsprüht. Davon gibt es natürliche und weniger natürliche Varianten.

Mittel, die Zecken töten, werden am Menschen normalerweise nicht angewendet.

Leider sind die weniger natürlichen Mittel deutlich wirksamer. Es sind auch inzwischen Substanzen entwickelt worden, die annähernd nebenwirkungsfrei, auch für Kinder geeignet sind, und dabei wirklich zu fast 100% vor Zecken schützen.

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DEET, das man früher verwendet hat, muss man heute wirklich nicht mehr nehmen. In den Tropen gibt es manchmal wenig Alternativen, aber in Mitteleuropa braucht man diese Substanz nicht.

Icaridin (Markenname Saltidin®)ist eine neuere Entwicklung, die deutlich hautfreundlicher und auch für Kinder gut geeignet ist. Sie wirkt nicht nur gegen Zecken, sondern auch gegen Mücken und andere Insekten. Der Schutz hält über viele Stunden an, was die Gesamtdosis niedrig hält.

Ethylbutylacetylaminopropionat ist trotz des annähernd unaussprechlichen Namens ein gut verträgliches Mittel gegen Insekten und Spinnentiere, das vor allem sehr gut gegen Zecken wirkt. Es ist ebenfalls auch für Kinder geeignet und wird unter verschiedenen Markennamen verkauft.

Wer lieber natürliche Mittel verwendet, kann durchaus einen guten Zeckenschutz erreichen, allerdings bleibt immer eine gewisse Unsicherheit bestehen.

Verschiedene ätherische Öle wirken zeckenvertreibend, aber nicht mit Sicherheit. Zecken orientieren sich wohl am Geruch, aber sie interessieren sich für den Geruch nach Mensch, und der ist immer trotzdem da. Und Zecken orientieren sich auch an der Körperwärme, die sich nicht überdecken lässt.

Ätherische Öle haben also eine gewisse Wirkung gegen Zecken, aber man sollte sich zusätzlich noch anderweitig schützen.

Bei kleinen Kindern sollten ätherische Öle nur mit großer Vorsicht, besser gar nicht, angewendet werden, da die Öle keineswegs nebenwirkungsfrei sind, sondern stark reizend wirken.

Ätherische Öle wirken nur für kurze Zeit, da die Substanzen verfliegen. Die Anwendung muss also in kurzen Abständen wiederholt werden.

Ein mit Wirkstoff getränktes Armband, analog zum Zeckenhalsband für Hunde, wird von manchen Anbietern als Lösung beworben. Es ist unwahrscheinlich, dass auf diesem Wege genug Wirkstoff freigesetzt wird, um zuverlässig gegen Zecken zu wirken.

Die Zeckenhalsbänder für Hunde müssen ununterbrochen für viele Wochen getragen werden, während dieser Zeit verteilt sich der Wirkstoff über das Hautfett.

Bei Menschen ist es im Allgemeinen üblich, das Hautfett täglich abzuwaschen. Es funktioniert also so nicht.

Eine gewisse Wirkung gegen Zecken hat Knoblauch. Man muss ihn aber regelmäßig, täglich essen, und nicht nur in homöopathischer Dosis. Für Kinder kann das problematisch sein. Für Erwachsene auch.

Eine gewisse Wirkung hat Bierhefe, die man probieren kann. Man muss sie ebenfalls täglich essen, aber der Geruch ist weniger aufdringlich als bei Knoblauch.

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Daneben gibt es noch weitere Hausmittel mit gewisser Wirkung gegen Zecken. Ob die Wirkung ausreicht, ist immer schwierig anzugeben.

Wenn man zeckenabwehrende Mittel mit Icaridin oder Ethylbutylacetylaminopropionat verwendet, kann man sich im Allgemeinen auf die Wirkung verlassen.

Andere Mittel sollte man, wegen der geringeren Wirkung, mit anderen Methoden der Zeckenbekämpfung kombinieren.

Zecken suchen und entfernen

Wer zeckenabwehrende Mittel nicht benutzen möchte oder vergessen hat, sie anzuwenden, kann immer noch den Körper nach Zecken absuchen.

Zecken brauchen meistens mehrere Stunden, bis sie am Körper eine passende Stelle gefunden haben. Wenn man sie vorher findet, ist nichts passiert. Die krabbelnde Zecke ist harmlos.

Wenn man sie erst findet, wenn sie sich schon festgebissen hat, sollte man sie schnellstmöglich entfernen. Meistens ist dann auch alles gut.

Dazu braucht man eine Zeckenzange. Man kann einfach eine kaufen. Oder man kann sich informieren, was es da so alles gibt.

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Denn die Zecke selber ist tatsächlich harmlos, und die Erreger der Borreliose werden erst nach einigen Stunden Saugen übertragen.

Allerdings werden die Erreger der FSME sofort beim Stich auf den Wirt übertragen, so dass man dieses Risiko behält, auch wenn man die Zecke rechtzeitig entfernt.

Es bleiben also zwei Dinge zu tun. Man braucht eine Zeckenzange, um im Fall der Fälle rasch reagieren zu können.

Und man sollte über eine Impfung gegen FSME nachdenken.

Die Zeckenimpfung

Die Impfung schützt nicht vor Zecken. Aber sie schützt vor FSME, einer Krankheit, die man wirklich nicht kriegen möchte. Niemand möchte seinem Kind eine FSME zumuten.

Die FSME-Impfung ist gut verträglich und auch für Kinder geeignet. Wenn man in einem Risikogebiet wohnt, bezahlt die Krankenkasse die Impfung.

Wer gegen FSME geimpft ist und eine Zeckenzange griffbereit hat, hat im Grunde alles getan, was man tun kann. Aber es sind auch andere Maßnahmen sinnvoll. Man muss gucken, was für einen selbst, für die eigene Situation, für die eigenen Kinder am besten ist.

Nur nichts tun, das sollte man nicht. Zeckenübertragene Krankheiten wie Borreliose oder FSME sind kein Spaß, das muss man sich nicht antun. Und erst Recht nicht den Kindern.

Mit ein bisschen Vorbereitung kann das Ostereier Suchen also starten. Glückliche Kinder haben dreckige Knie.

 

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