Zeckenschutzkleidung

Was schützt vor Zecken? Nicht hingehen, wo Zecken sind. Zeckenschutzmittel. Und Zeckenschutzkleidung. Um letzteres geht es hier.
Socken über die Hose gezogen - das schützt vor Zecken

Astrid Kurbjuweit

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12 Minuten
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Niemand möchte Zecken. Sobald man also in die Natur geht, ist Zeckenschutz ein Thema.

Meistens verbindet man mit diesem Thema die Anwendung von Zeckenschutzmitteln, von Repellentien. Es gibt viele verschiedene, mit unterschiedlichen Eigenschaften.

Gemeinsam ist ihnen, dass sie direkt auf der Haut angewendet werden und dass diese Anwendung in recht kurzen Zeitabständen wiederholt werden muss.

Je nachdem, was man macht in Wald, Feld und Flur, kann das sehr störend sein.

Hier kommt die Zeckenschutzkleidung ins Spiel. Darum geht es hier.

Wie kann man sich mit Kleidung vor Zecken schützen?

Zecken können nur stechen, wenn sie direkt auf der Haut sitzen. Anders als Mücken, die manchmal auch durch dünne Kleidung hindurch stechen, können Zecken das nicht.

Man kann sie also durch Kleidung abhalten. Auch durch dünne Sommerkleidung.

Dabei gibt es zwei Möglichkeiten, die man auch kombinieren kann.

Das eine ist, die ganz normale Kleidung so zu tragen, dass sie die Zecken wirklich abhält.

Das andere ist spezielle Zeckenschutzkleidung.

Wie schützt man sich mit normaler Kleidung vor Zecken?

Anders als oft behauptet, klettern Zecken nicht auf Bäume. Sie sitzen stattdessen oft auf Grashalmen oder anderen Pflanzen, selten höher als einen Meter über dem Boden.

Wenn sie einen potentiellen Wirt wahrnehmen, dann lassen sie sich von ihrem Platz fallen. Sie können nicht springen.

Sie treffen einen Menschen also sehr oft an den Beinen, noch öfter auf den Füßen. So gut wie nie am Kopf, auch wenn sie dorthin krabbeln können.

Natürlich können sie Kinder, und auch Menschen, die aus egal welchen Gründen im Gebüsch herumkriechen oder auf Wiesen liegen, auch an allen anderen Körperstellen treffen. Es ist aber weniger wahrscheinlich.

Zeckenschutz nur durch Kleidung ist also für Erwachsene oft ausreichend, für Kinder sollte er durch Repellentien, Zeckenvertreibungsmittel, ergänzt werden.

Der wichtigste Schutz ist also der an den Füßen und Beinen. Denn auch wenn Zecken auf dem Körper herumkrabbeln, auf der Suche nach einer passenden Stelle zum Zustechen, so sind sie doch langsam unterwegs. Man kann sie finden.

Welche Kleidung schützt vor Zecken?

Helle Kleidung schützt vor Zecken. Nicht direkt, sondern weil man die dunkelbraunen Zecken darauf besonders gut sieht.

Egal, an welcher Stelle auf der Kleidung sich eine Zecke befindet, und egal, wie sie dort hingekommen ist. Wenn die Kleidung einfarbig hell, möglichst weiß ist, sieht man die Zecke, bevor sie sich festbeißen kann.

Dann kann man die Zecke gleich fachgerecht entsorgen.

Aber der häufigste Ort, an dem Zecken den ersten Kontakt mit einem Menschen haben, sind dessen Füße.

Diese Füße stecken also am besten in geschlossenen Schuhen. Es können dünne, luftige Stoffschuhe sein, nur Löcher sollten sie nicht haben.

Weiße Sneaker und weiße Socken, darauf sieht man eventuelle Zecken.

Wenn man sich nicht zu langen Hosen durchringen kann, bieten geschlossene Schuhe und Socken zumindest einen gewissen Zeckenschutz. Weiß ist die Farbe der Wahl.
Foto: Viktoria Minkova/Shutterstock

Wenn man die Socken über die Hose zieht, können die Zecken nicht an die Haut. Das ist die einfachste, dabei sehr wirksame Zeckenschutzmaßnahme.

Die allerdings lange Hosen voraussetzt.

Gummistiefel als Zeckenschutz

Zecken mögen es feucht. Wenn man also zum Beispiel in Wassernähe oder an anderen feuchten Stellen unterwegs ist, hat man ein hohes Zeckenrisiko.

Und ein hohes Risiko, nasse Füße zu bekommen. Gummistiefel schützen vor beidem. An der glatten Oberfläche können Zecken sich nicht halten, sie fallen ab.

Socken und Strümpfe als Zeckenschutz

Wenn man sich im Sommer nicht zu langen Hosen, und schon gar nicht zu Gummistiefeln durchringen kann, dann bieten möglichst lange Socken oder Strümpfe auch einen gewissen Schutz.

Wenn sie eine helle Farbe haben, findet man eventuelle Zecken auf dem Stoff.

Man muss dran denken, gelegentlich nachgucken, ob welche da sind. Wer das nicht will, oder es vergisst, kann mit Repellentien den Schutz ergänzen oder eben spezielle Zeckenschutzkleidung tragen.

Da die Zecken auf dem Körper umherkrabbeln, bevor sie sich festbeißen, ist der Schutz umso besser, je weniger Haut unbedeckt ist. Dabei sollte die Kleidung lückenlos abschließen.

Ein T-Shirt oder Hemd oder Bluse also in die Hose stecken, nicht über den Hosenbund hängen lassen.

Lange Ärmel sind besser als kurze Ärmel. Hochgeschlossen ist besser als große Ausschnitte. Fest anliegende Ärmelbündchen sind besser als Flatterärmel.

Je mehr Haut lückenlos bedeckt ist, umso weniger Chancen haben die Zecken.

Mit dieser Art, seine Kleidung zu tragen, kann man Zecken ziemlich wirkungsvoll abwehren. Der Schutz besteht aber im Wesentlichen darin, dass die Zecken auf der Kleidung herumkrabbeln, statt auf der Haut.

Man muss also hin und wieder gucken, ob welche da sind. Solange die Zecke auf der Kleidung rumkrabbelt, kann sie sich nicht festbeißen.

Aber die Zecke hat Zeit, sie kann lange suchen, und irgendwann findet sie doch eine ungeschützte Stelle. Man muss also gelegentlich gucken, ob Zecken da sind.

Diese Art Zeckenschutz durch Kleidung ist nicht immer angenehm. Denn zum einen muss man regelmäßig an die Zecken denken und sich absuchen.

Zum anderen ist nicht jede Kleidung geeignet. Wer im Sommer gerne Sandalen, kurze Hosen und bauchfreie Shirts trägt, muss entweder darauf verzichten oder sich anders vor Zecken schützen.

Das gilt auch dann, wenn man bedingt durch seine Tätigkeit keine Zeit oder Aufmerksamkeit für die Zecken übrig hat. Entsprechend wurde spezielle Zeckenschutzkleidung zuerst für Landwirte, Jäger, Angler, Forstarbeiter und Soldaten entwickelt.

Inzwischen gibt es sie aber auch als normale Outdoor-Kleidung.

Was ist Zeckenschutzkleidung?

Zeckenschutzkleidung ist ganz normale Kleidung für den Outdoorbereich, die mit Permethrin imprägniert ist.

Das steht nicht immer dran. Stattdessen gibt es eine Menge wohlklingende Bezeichnungen für den Zeckenschutz, jeder Hersteller hat seine eigene.

Gemeint ist damit im Allgemeinen das Verfahren, das sicherstellt, dass das Permethrin nur an der Außenseite der Textilie ist und nicht mit der Haut in Kontakt kommt.

Je länger man das Kleidungsstück trägt, umso wichtiger ist das.

Was ist Permethrin?

Permethrin ist ein Insektizid und Akarizid, das für Menschen nicht giftig ist. Dafür wirkt es gegen Insekten (Insektizid) und gegen Spinnentiere wie Zecken (Akarizid).

Die Substanz ist in einigen Zeckenschutzmitteln für Hunde enthalten, ist dort sehr wirksam.

Aber sie wird eben auch verwendet, um Kleidung, Moskitonetze und ähnliche Textilien zu imprägnieren.

Wenn Zecken (oder Insekten) mit dem Wirkstoff in Kontakt kommen, dann verlieren sie zuerst die Kontrolle über ihre Bewegungen, bei längerem Kontakt sterben sie.

Zecken, die mit imprägnierter Kleidung in Kontakt kommen, fallen also einfach ab, noch bevor sie sich einen Platz zum Festbeißen suchen konnten.

Permethrin darf nur äußerlich angewendet werden. Bei imprägnierter Kleidung entfällt die Möglichkeit, das Mittel aus Versehen innerlich anzuwenden.

Permethrin ist fischgiftig und bienengiftig. Imprägnierte Kleidung behält ihren Wirkstoff, der so nicht in Gewässer oder in die Natur gelangen kann.

Alles in allem ist Permethrin kein Lebensmittel, aber ein brauchbarer Kompromiss. Es ist nicht für alle Anwendungen geeignet, dafür aber gut für die Imprägnierung von Kleidung.

Wer viel draußen ist, dort vielleicht auch arbeitet und deshalb keine Zeit hat, sich ständig um Zecken zu kümmern, ist mit imprägnierter Zeckenschutzkleidung gut bedient.

Zeckenschutzkleidung: Was gibt es?

Mit Permethrin imprägnierte Zeckenschutzkleidung ist wirklich wirksam gegen Zecken. Wenn die Zecken mit der Kleidung in Kontakt kommen, fallen sie ab.

Das setzt aber immer noch voraus, dass die Zecken eben mit der Kleidung, nicht mit der Haut in Kontakt kommen.

Zeckenschutzkleidung besteht also aus langen Hosen, Socken und Oberteilen mit langen Ärmeln.

Enganliegende Bündchen, Socken über der Hose und ähnliches ist aber nicht mehr nötig, denn die Zecken fallen ab, bevor sie solche Stellen erreichen können.

Zeckenschutzkleidung in guter Qualität ist oft doppellagig, wobei nur die äußere Schicht imprägniert ist. Man kann also verhindern, mit dem Wirkstoff in Kontakt zu kommen.

Mehrere Firmen haben Verfahren entwickelt, mit denen das auch bei dünnen, luftigen Sommerstoffen realisiert wird.

Das ist wichtig für Menschen, die ihre Zeckenschutzkleidung den ganzen Tag lang tragen müssen.

Bei Zeckenschutzkleidung steht nicht immer dran, dass Permethrin verwendet wird. Der Zeckenschutz wird oft durch blumige Worte umschrieben. Für gewöhnlich ist allerdings doch Permethrin drin.

Wer Zeckenschutzkleidung ohne Permethrin möchte, muss also sehr genau nachfragen und wird vermutlich nicht fündig werden.

Zeckenschutzkleidung: Socken

Wenn man nur ein Kleidungsstück zum Schutz gegen Zecken kaufen möchte, dann sollte man mit den Socken anfangen.

Zeckenschutzsocken sind das wichtigste Teil der Zeckenschutzkleidung. Sie sehen aus wie Socken. Sie sind imprägniert.

Zeckenschutzsocken. Man sieht es ihnen nicht an.
Foto: sozon/Shutterstock

Zecken fallen von gar nicht so großer Höhe herunter, treffen also oft auf die Füße. Wenn sie hier gleich auf Zeckenschutzsocken treffen, ist das Problem beendet, bevor es richtig angefangen hat.

Mit Zeckenschutzsocken braucht man auch die Hosenbeine nicht mehr in den Socken zu tragen. Lange Hosen sind aber immer noch empfehlenswert.

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Zeckenschutzhosen

Zeckenschutzhosen sind im Prinzip normale Hosen, die mit Permethrin imprägniert sind.

In der Praxis handelt es sich meistens um Outdoor- oder Arbeitshosen, die in aufwendigen Verfahren so hergestellt sind, dass nur die Aussenseite mit dem Zeckenschutz behandelt ist.

Zeckenschutzhosen sind das nächstwichtige Kleidungsstück, nach den Socken, beim Zeckenschutz.

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Zeckenschutz-Shirts, -Hemden, -Jacken

Wer im Wald, auf dem Feld, aber auch im Garten arbeitet, oder wer aus sonstigen Gründen in Wiesen oder im Unterholz unterwegs ist, sollte auch über Zeckenschutzkleidung in Form von Shirts, Hemden, Blusen, Jacken und ähnlichem nachdenken.

Denn die Zecken fallen zwar meistens von nicht ganz so hoher Höhe herunter. Aber sobald man sich bückt, oder auf dem Boden sitzt, kommt auch der Oberkörper in den für die Zecken erreichbaren Bereich.

Fazit

Zeckenschutz ist wichtig. Zeckenschutz durch Kleidung wird oft vernachlässigt, ist aber sehr wirksam.

Alleine mit der richtigen Anwendung ganz normaler Kleidung kann man einen deutlichen Zeckenschutz erreichen. Wer im Wald oder überhaupt in der Natur auf den Wegen bleibt, ist mit diesem Schutz gut ausgerüstet.

Wer egal warum nicht auf den Wegen bleibt, wer in direkten Kontakt mit der Vegetation kommt, zum Beispiel bei der Gartenarbeit oder beim Picknick, sollte über Zeckenschutzkleidung nachdenken.

Für Menschen, die beruflich den ganzen Tag in der Natur sind, für Forstarbeiter, Jäger, Angler, Landwirte und andere naturnahe Berufe, ist Zeckenschutzkleidung oft vorgeschrieben und immer sinnvoll.

 

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Beitragsbild: rck_953/Shutterstock