Die Borreliose ist eine fiese Krankheit, bei der man nie so genau weiß, wo man jetzt dran ist.
Hier geht es darum, wie man die Krankheit erkennt, wo sie herkommt, wie sie behandelt wird, und was man tun kann, um sie zu vermeiden. Denn am besten ist immer noch, sie gar nicht erst zu kriegen.
Inhalt
- Zeckenstich und Borreliose
- Wie erkennt man die Borreliose?
- Was ist die Wanderröte (Erythema migrans)?
- Was ist Borreliose – Die Phasen der Erkrankung
- Infektion
- Borreliose als Hauterkrankung
- Neuroborreliose
- Lyme-Arthritis
- Lyme-Karditis und andere Symptome
- Was ist Borreliose für eine Krankheit?
- Immunität gegen Borreliose und andere Eigenschaften
- Borreliose und chronische Fatigue
- Behandlung
Zeckenstich und Borreliose
Borreliose wird durch Zeckenstich übertragen. Die Krankheit ist nicht ansteckend. Man kann sich also nicht bei jemandem infizieren, der Borreliose hat, sondern nur durch Zeckenstich.
Geschätzt 5% der Zecken tragen Borrelien, die Erreger der Borreliose, in sich. In den meisten Fällen werden die Erreger aber erst 12 Stunden oder noch später übertragen, nachdem die Zecke sich festgebissen hat.
Frühzeitige Zeckenentfernung vermeidet also die Borreliose. Allerdings darf man die Zecke auch nicht quetschen. Bei der Zeckenentfernung sollte also passendes Werkzeug verwendet werden, damit man nicht aus Versehen die Erreger in die Wunde quetscht.
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Nicht jeder Zeckenstich wird bemerkt. Männliche Zecken, Larven oder Nymphen sind sehr klein und saugen nur kurzzeitig. Man kann also Borreliose bekommen, obwohl man sich an keinen Zeckenstich erinnern kann.
Wie erkennt man die Borreliose?
Es gibt ein eindeutiges Zeichen. Wenn man eine Wanderröte, ein Erythema migrans, hat, dann hat man auch Borreliose. Leider kann man auch Borreliose ohne Erythema migrans haben. Nach einem Zeckenstich ist da also immer eine Unsicherheit.
In Deutschland führt etwa 1% der Zeckenstiche zu einer Borreliose. Dabei sind geschätzte 5% der Zecken mit Borrelien infiziert, mit großen regionalen Unterschieden. Exakte Zahlen sind nicht bekannt.
Oft erscheint die Borreliose ganz eindeutig, beginnt mit der Wanderröte, dem Erythema migrans, und kann entsprechend leicht diagnostiziert werden. Die Behandlung ist dann einfach und sicher.
Wenn die Borreliose in diesem Stadium behandelt wird, dann ist man sie wieder los. Ganz schnell und einfach.
Allerdings hat nur etwa die Hälfte der Infizierten dieses eindeutige Zeichen. Die anderen sind zunächst symptomlos.
Was bedeuten kann, dass man sich entweder nicht infiziert hat, oder dass der Körper den Erreger erfolgreich selbst bekämpft hat.
Wenn man aber Pech hat, dann ist keiner dieser beiden Fälle eingetreten. Dann hat man Borreliose, ohne es zu wissen. Und irgendwann, nach Monaten, oder auch nach Jahren, bricht die Krankheit dann aus.
In Form der Neuroborreliose, oder auch als Herzerkrankung, oder als Lyme-Arthritis, einer Entzündung der großen Gelenke.
Alle diese Erscheinungsformen der Borreliose können auch durch ganz andere Krankheiten ausgelöst werden. So dass die Diagnose schwierig ist und immer mal wieder auch falsch.
Wer also nach einem Zeckenstich ein Eryhema migrans hat, hat also eigentlich Glück.
Was ist die Wanderröte (Erythema migrans)?
Die Wanderröte ist ein eindeutiges Zeichen für eine Borreliose-Infektion. Sie tritt frühestens drei Tage nach dem Zeckenstich auf, kann aber auch erst nach vier Wochen beginnen, wenn man den Zeckenstich schon längst vergessen hat.
Man kann auch Borreliose haben, ohne eine Wanderröte zu entwickeln. Aber wer die Wanderröte hat, der hat auch Borreliose.
Rings um die Einstichstelle bildet sich ein roter Kreis, der nach und nach immer größer wird und dann meistens ringförmig aussieht.
Er muss nicht kreisrund sein, er kann auch oval sein oder unregelmäßig geformt.
Dieser Kreis, oder Ring, bleibt oft nicht an der Stelle, an der er zuerst auftrat, sondern wandert über den Körper. Daher der Name.
Und er wird größer. Sowohl der rote Ring als auch die normal aussehende Hautfläche in der Mitte wird größer. So dass es vorkommt, dass der Ring nicht als solcher erkannt wird. Oder jedenfalls nicht sofort.
Die typische ringförmige Erscheinung tritt zwar häufig, aber nicht zwangsläufig auf. Die rote Stelle kann auch andere Formen haben. Deshalb besteht Verwechslungsgefahr mit anderen Hauterkrankungen.
Das Erythema migrans ist schmerzlos. Es kann feuerrot sein, aber auch ganz blass und kaum zu erkennen.
Es kann an jeder Körperstelle auftreten, auch auf dem Kopf, verdeckt von den Haaren.
Wer eine Wanderröte hat, oder vermutet, dass eine Hautrötung so etwas sein könnte, sollte unbedingt zum Arzt gehen. Und bei der Gelegenheit vom Zeckenstich erzählen.
Denn in diesem frühen Stadium ist die Borreliose sehr gut behandelbar. Ein paar Tage ein Antibiotikum einnehmen, und man kann die ganze Borreliose wieder vergessen.
Wenn man stattdessen denkt, dass dieser rote Fleck ja nicht so schlimm ist, dann entwickelt sich die Borreliose oft weiter und wird dann zu einer schweren Erkrankung.
Das kann auch dann passieren, wenn der Arzt die Borreliose nicht erkennt.
Was ist Borreliose – Die Phasen der Erkrankung
Borreliose tritt in Phasen auf, mit unterschiedlichen Symptomen. Dazwischen ist man symptomfrei, oft für Monate oder sogar Jahre.
Borreliose kann in jedem Stadium von selbst ausheilen, oder auch nicht. Man kann es nicht erkennen, die Krankheit kann immer wieder zurückkommen.
Infektion
Wer einen Zeckenstich oder Zeckenbiss hat, sollte die Zecke möglichst bald entfernen. Denn sobald die Zecke ein paar Stunden lang Blut gesaugt hat, beginnt sie, Abfallprodukte ihrer Verdauung auszuscheiden.
Zecken haben nur eine Körperöffnung, und die befindet sich in der Wunde, an der sie saugt. Die Borrelien, die Erreger der Borreliose, befinden sich im Magen, oder Verdauungstrakt der Zecke. Bei der Ausscheidung werden sie in den Menschen übertragen. Vorher nicht.
Es lohnt sich also wirklich, Zecken so schnell wie möglich zu entfernen. Denn wenn man sie entfernt, bevor sie mit der Ausscheidung beginnen, dann werden auch keine Borrelien übertragen.
Dann ist es egal, ob die Zecke infiziert ist oder nicht. Später kann man nur hoffen, dass die Zecke nicht infiziert war, keine Krankheitserreger enthielt.
Borreliose als Hauterkrankung
Nach der Infektion ist die Borreliose zunächst eine Hauterkrankung. Die Borrelien verbreiten sich von der Stichstelle aus mehr oder minder gleichmäßig.
Die dadurch entstehende Hautirritation ist die Wanderröte, das Erythema migrans.
Diese erste Phase der Erkrankung kann man bekommen oder auch nicht. Wenn man sie bekommt, weiß man Bescheid.
Wenn man sie nicht bekommt, weiß man nicht Bescheid. Man kann infiziert sein und zunächst völlig symptomlos, völlig gesund sein. Oder man ist eben nicht infiziert.
Nach einiger Zeit, Tage oder Wochen, verschwindet das Erythema migrans wieder. Das kann bedeuten, dass das Immunsystem die Krankheit erfolgreich bekämpft hat.
Es kann aber auch bedeuten, dass der Erreger sich jetzt erst mal zurückzieht und weiterhin im Körper vorhanden ist.
Die Wanderröte wird wieder verschwinden, auch wenn man die Krankheit nicht behandelt. Aber das bedeutet nicht, dass die Krankheit ausgeheilt ist.
Es ist wirklich wichtig, eine Borreliose zu behandeln. Denn auch wenn man keine Symptome (mehr) hat, können die Erreger immer noch im Körper sein und später wieder hervorkommen.
Neuroborreliose
Unabhängig davon, ob eine Wanderröte aufgetreten ist oder nicht, kann die Borreliose in einem zweiten Stadium das Nervensystem befallen. Dann spricht man von Neuroborreliose.
Eine akute Neuroborreliose ist eine Hirnhautentzündung mit gleichzeitiger Entzündung der Rückenmarksnerven. Das geht mit starken Schmerzen einher, manchmal auch mit Lähmungen im Gesicht.
Hinzu kommen Fieber und starkes Krankheitsgefühl.
Es ist möglich, dass bleibende Schäden zurückbleiben. Weitere Symptome sind möglich, sind aber seltener.
Mit Hirnhautentzündung (Meningitis) ist man schwer krank und liegt im Krankenhaus. Manchmal auch auf der Intensivstation. Es ist also wichtig, die Borreliose zu vermeiden, indem man Zeckenstiche vermeidet.
Nicht jede Borreliose wird zu einer Neuroborreliose, aber wenn doch, dann ist der Schaden eben sehr groß.
Lyme-Arthritis
Im zweiten Stadium kann die Borreliose auch als Lyme-Arthritis auftreten. Das ist dann der Fall, wenn die Borrelien die Gelenke befallen und zu schmerzhaften Gelenkentzündungen führen.
Oft ist das Kniegelenk betroffen. Aber auch andere große Gelenke können sich unter der Lyme-Arthritis entzünden. Kleine Gelenke sind im Allgemeinen nicht betroffen.
Die Entzündung wird oft mit Arthrose, Gicht oder Arthritis verwechselt. Behandlungen wirken bei falscher Diagnose dann nicht.
Lyme-Karditis und andere Symptome
Die Borrelien können im Prinzip jede Körperstruktur befallen. Typisch sind neben der Neuroborreliose und der Lyme-Arthritis, die das Nervensystem beziehungsweise die großen Gelenke betreffen, auch die Lyme-Karditis.
Bei der Lyme-Karditis ist das Herz von den Borrelien befallen. Das führt zu Störungen der elektrischen Impulse, die den Herzschlag synchronisieren. Es kommt also zu Herzrhythmusstörungen.
Dabei sind sämtliche Formen von Herzrhythmusstörungen möglich, von Extrasystolen bis Vorhofflimmern.
Der Schweregrad kann von lästig bis lebensgefährlich variieren.
Diese Variante der Borreliose ist relativ selten, aber die Auswirkungen können eben gravierend sein.
Daneben kann es vorkommen, dass die Borreliose die Augen oder zumindest im Prinzip jedes andere Organ betrifft.
Alle Symptome können nach einer Weile verschwinden. Was bedeuten kann, dass das Immunsystem die Borrelien erfolgreich bekämpft hat.
Was aber auch bedeuten kann, dass sich die Erreger erst mal wieder zurückgezogen haben. Bis zur nächsten Krankheitsphase.
Es kann aber auch sein, dass die Symptome chronisch werden. Das wäre dann die dritte Phase. Zwischen zweiter und dritter Phase kann eine symptomfreie Zeit liegen, muss aber nicht.
Was ist Borreliose für eine Krankheit?
Das Problem mit der Borreliose ist, dass sie sowohl komplett harmlos und symptomfrei verlaufen kann als auch zu einer schweren, sogar lebensbedrohlichen, dazu noch chronischen Krankheit werden kann.
Jede Phase der Krankheit kann auftreten oder auch nicht. Nach jeder Phase kann die Krankheit von alleine ausgeheilt sein oder auch nicht. Man weiß nie, wo man dran ist.
Die Diagnostik ist schwierig, denn alle Symptome können auch von anderen Krankheiten ausgelöst werden.
Wenn die Borrelien sich zwischen den Krankheitsphasen zurückziehen, gibt es nichts, an dem man erkennen könnte, ob sie noch da sind oder nicht.
Antikörper gegen Borreliose können nachgewiesen werden. Aber es kann nicht unterschieden werden, ob man irgendwann mal Borreliose hatte, vielleicht eine symptomfreie Form, oder ob das akut ist.
Sehr viele Menschen haben Antikörper gegen Borreliose, sind also schon mal mit ihr in Berührung gekommen. Die meisten davon sind nicht krank. Das hat also nur wenig Aussagekraft.
Immunität gegen Borreliose und andere Eigenschaften
Wer mal Borreliose hatte, ist nicht immun. Man kann die Krankheit mehrmals bekommen.
Für Menschen gibt es keine Impfung gegen Borreliose. Die manchmal als Zecken-Impfung bezeichnete Impfung gegen FSME schützt nicht vor Borreliose.
Für Hunde gibt es eine Impfung gegen Borreliose. Aber Hunde werden von einer anderen Art Borrelien befallen als Menschen. Es ist also nur fast die selbe Krankheit. Auch wenn sie den gleichen Namen hat.
Borreliose ist nicht ansteckend. Sie wird nur durch Zecken übertragen.
Das einzige, was zuverlässig vor Borreliose schützt, ist also die Vermeidung von Zeckenstichen.
Oder, falls man doch gestochen wird, die frühzeitige und fachgerechte Entfernung der Zecke. Denn die Übertragung der Borrelien beginnt meistens erst so ab 12 Stunden nach dem Festbeißen.
Wer eine Zeckenzange zu Hause hat, kann eine Zecke rechtzeitig und fachgerecht entfernen und somit die Borreliose (und anderere Krankheiten) vermeiden.
Borreliose und chronische Fatigue
Nach einer Borreliose kann ein Chronisches Fatigue-Syndrom auftreten. Das ist unabhängig davon, ob die Borreliose ausgeheilt ist oder nicht.
Die Symptome des Fatigue-Syndroms können auch mit einer chronischen Neuroborreliose verwechselt werden. Die Diagnostik ist schwierig.
Schwierige Diagnostik kann dazu führen, dass Ärzte auf Diagnostik verzichten. Aber weder Borreliose noch Chronisches Fatigue-Syndrom sind psychische oder psychosomatische Erkrankungen. Auch wenn das manchmal behauptet wird.
Behandlung
Borreliose wird durch Borrelien ausgelöst, das sind Bakterien. Die Behandlung besteht also in einer Antibiotika-Gabe.
Im frühen Stadium, also bei einer Wanderröte, reichen ein paar Tage Antibiotikum aus, um die Erreger zu eliminieren.
Wie lange man genau das Medikament einnehmen muss, hängt vom konkreten Wirkstoff ab.
In späteren Krankheitsphasen kann immer noch eine Antibiotika-Behandlung versucht werden. Es wird dann allerdings aufwendiger. Die Behandlung kann sich über mehrere Wochen hinziehen und wird meistens stationär durchgeführt.
Der Erfolg ist weniger sicher als bei früher Behandlung.
Wer also bei den ersten Symptomen zum Arzt geht, hat gute Chancen, bereits ein paar Tage später wieder vollständig gesund zu sein. Später ist das nicht mehr so eindeutig.
Es sind keine Resistenzen oder ähnliche Einschränkungen bekannt. Man kann also davon ausgehen, dass die Behandlung wirkt.
Außer der Antibiotika-Behandlung gibt es keine anderen Behandlungsformen. Von homöopathischen oder ähnlichen Behandlungsversuchen kann nur abgeraten werden. Sie haben keinen Einfluss auf den Krankheitsverlauf.