Vorbeugung ist für viele kein besonders spannendes Thema. Wer allerdings schonmal einen Zeckenbiss hatte, der ist normalerweise sensibilisiert. Man möchte vermeiden, dass das nochmal passiert. Neben einigen Verhaltensmaßregeln, die die Wahrscheinlichkeit, sich eine Zecke einzufangen, deutlich reduzieren, kann man auch Zeckenabwehrmittel einsetzen.
Vor allem im Sommer, wenn der Gedanke an lange Hosen und schützende Kleidung nicht gerade Begeisterung auslöst, können Insekten-abweisende Mittel bei der Zeckenabwehr helfen. Zecken sind zwar keine Insekten, die Mittel bieten trotzdem einen gewissen Schutz für ein paar Stunden.
Bei Menschen verwendet man Repellentien, also Vertreibungsmittel. Anders bei Haustieren, dort werden auch Mittel verwendet, die die Schädlinge töten oder an der Vermehrung hindern. Es ist nicht sinnvoll und nicht gesund, Mittel, die für Tiere gedacht sind, am Menschen anzuwenden. Man sollte nur Mittel verwenden, die für die Verwendung am Menschen zugelassen sind.
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Bei den Repellentien, also Mitteln zur Vertreibung von Insekten und anderen Gliederfüßern, kann man natürliche Mittel von synthetisch hergestellten Mitteln unterscheiden. Der Wirkstoff natürlicher Repellentien ist meistens ein ätherisches Öl, wobei verschiedene Öle verwendet werden. Die Palette ist dabei groß, reicht von Citronella bis Zedernöl. Diese Mittel sind im Allgemeinen gut verträglich, allerdings auch nur mäßig wirksam. Ätherische Öle können allerdings Allergien auslösen, natürliche Substanzen sind also nicht grundsätzlich harmlos. Vor allem unter der Einwirkung von Sonnenlicht kann das Risiko allergischer Reaktionen recht hoch sein. Genau dann, wenn man die Mittel braucht. Die Wirkung hält oft nur eine oder zwei Stunden an, manche wirken nur bei manchen Menschen, andere wirken gar nicht. Eine gute Wirkung gegen Stechmücken bedeutet noch keine gute Wirkung gegen Zecken. Man kann es ausprobieren, darauf verlassen sollte man sich nicht.
Repellentien mit chemisch hergestellten Wirkstoffen haben oft eine bessere, vor allem länger anhaltende Wirksamkeit. Aber auch hier gibt es keine Garantien, dass man nicht vielleicht doch einen Zeckenbiss bekommt. Das liegt vor allem daran, dass diese Mittel häufig nicht nebenwirkungsfrei sind, man also abwägen muss zwischen einer hohen Dosierung, die einen guten Schutz um den Preis von Nebenwirkungen bietet und einer niedrigen Dosierung, die einen weniger guten Schutz bietet, dafür aber kaum zu Nebenwirkungen führt. Auch hier gibt es Wechselwirkungen mit Sonnenlicht. Manche Wirkstoffe führen dazu, dass Sonnenschutzmittel ihre Wirkung verlieren, andere werden durch das Zusammenwirken mit Sonnenschutzmitteln stärker vom Körper aufgenommen, werden also schädlicher.
In der Praxis muss man überlegen, was man genau erreichen möchte. Wenn man stundenlang (fast) unbekleidet durch hohes Gras und Unterholz laufen möchte, braucht man einen anderen Schutz, als wenn man mal eine Stunde im Wald spazieren gehen möchte. Wenn man bereit ist, sich nach jedem Aufenthalt im Freien gründlich abzusuchen, dann kann man nebenwirkungsarme Mittel verwenden, ansonsten sollte man eins wählen, das eine höhere Sicherheit bei der Zeckenabwehr bietet. In jedem Fall brauchen Repellentien nur bei Bedarf angewendet zu werden, wer also nicht vor die Tür geht, braucht auch keine.
Anwendung von Repellentien
Repellentien werden auf die Haut aufgetragen. Es gibt sie als Lotion, Lösung, Gel, Creme, getränkte Tücher, Spray oder Pumpzerstäuber, es wird immer mal wieder etwas Neues erfunden. Auf die Art der Applikation kommt es aber nicht an. Wichtig ist, dass alle unbedeckten Hautpartien mit dem Mittel behandelt werden. Und dass diese Behandlung in regelmäßigen Abständen, je nach der Wirkdauer, wiederholt wird.
Ebenfalls wichtig ist, sich nicht auf die Wirksamkeit der Repellentien gegen Zeckenstiche zu verlassen. Die Aufenthaltsorte der Zecken vermeiden, sich sorgfältig absuchen und eventuell doch festgebissene Zecken unverzüglich entfernen, das ergibt einen wirksamen Schutz. In den Risikogebieten ist eine Impfung gegen FSME sinnvoll. Diese wirkt gegen FSME, nicht gegen Zecken allgemein, ist also eine wichtige Ergänzung, kein Ersatz für die anderen Maßnahmen.